Muslimische Feder

Die Helfer des Königs der Feder.

Die Japanreise des Kalifen – Ein persönlicher Bericht.

Die Japanreise des Kalifen – Ein persönlicher Bericht.

November 2015

Übersetzt von Fayaz Ahmad basierend auf dem Reisetagebuch von Abid Khan.

(Teil 1 von 4)

Einführung

Anlässlich der Einweihung der Baitul Ahad Moschee, reiste Hadhrat Kalifatul Masih V. für einen 8-tägigen Besuch nach Japan. Begleitet wurde der Kalif von seiner geehrten Frau Khala Saboohi und dem Qafila, bestehend aus 9 Mitgliedern.

Zu dem Qafila gehörten fünf Mitglieder des Sicherheitsteams: Muhammad Ahmad Sahib (Ahmad Bhai), Sakhawat Bajwa Sahib, Mahmood Khan Sahib, Sardar Humayun Sahib und Khawaja Qudoos Sahib. Das Büro-Personal bestand aus Munir Ahmad Javed Sahib (Private Secretary), Abdul Majid Tahir Sahib (Additional Wakil-ul-Tabshir), Mubarak Ahmad Zafar Sahib (Additional Wakil-ul-Maal) und meiner Wenigkeit, welcher im Namen der Presse- & Medienabteilung mitreiste. Zusätzlich schloss sich Nadeem Amini Sahib – ehemaliger Fahrer der Qafila in Europa, nach Genehmigung seitens HudhurABA, der Gruppe am Flughafen Heathrow an und begleitete diese mit privaten Mitteln für den Rest der Reise.

Hudhurs Fürsorge und Liebe, sowie die Vorbereitung 

In den Tagen vor der Reise, erwähnte HudhurABA den anstehenden Japan-Besuch mir gegenüber bei einigen Gelegenheiten. Einen Tag fragte ErABA mich, ob es meiner Frau Mala gut gehe und ob es jemanden gibt, der nach unserem Sohn Mahid schauen würde falls Mala wegen dem nahenden Geburtstermin unseres Kindes ins Krankenhaus müsse. Ich erzählte HudhurABA von unseren geplanten Vorkehrungen, woraufhin HudhurABA nichts weiter antwortete. Als mich HudhurABA am folgenden Tag fragte, ob ich schon mit den Vorbereitungen für die Reise begonnen hätte, wurde mir klar, dass ich mich nun schnellstens vorbereiten sollte.

Ich freute mich enorm auf die Reise. Bereits 2013 wurde mir die Ehre zu Teil, Japan mit HudhurABA zu besuchen und die Segnungen von HudhursABA Reise zu erleben. Zudem hat mir das Land, als auch die Menschen sehr gut gefallen. Ich erinnere mich daran, nach der Reise 2013 davon ausgegangen zu sein, dass ich Japan erst nach 15 oder 20 Jahren wiedersehen würde. So war es ein großes Privileg und Segnung für mich, nach nur 2 Jahren zurückzukehren.

In den letzten Tagen vor der Reise fragte mich HudhurABA bei einigen Gelegenheiten, ob ich schon gepackt habe und bereit wäre. An einem Tag erwähnte HudhurABA, dass die Wettervorhersage relativ mild sei, ich aber dennoch mindestens einen Pullover mit einpacken solle. HudhurABA fügte hinzu, dass ich langärmlige Pullover bevorzuge, ErABA selbst aber kurzärmelige beim Tragen unter einem Mantel angenehmer finde.

Aufstehen und rechtzeitig zur Moschee kommen

Mir wurde gesagt, dass ich mich um 8 Uhr am Montag, den 16. November in der Masjid Fazl melden solle. Daraufhin war ich sehr besorgt, dass Gott bewahre, ich verschlafen könnte und zu spät erscheinen würde, sodass ich mindestens 10 Wecker auf meinen Mobiltelefon stellte und Mala bat, das Gleiche zu tun. Zudem hab ich auch einen Freund gebeten mich anzurufen  um sicherzustellen, dass ich tatsächlich wach war.

Glücklicherweise stand ich mit dem ersten Klingeln meines Weckers auf und war rechtzeitig bereit, sodass ich gut in der Zeit lag.

Als ich das Haus verließ, war Mahid tief und fest am Schlafen gewesen, worüber ich erfreut war, da ich nicht wollte, dass er traurig wird, wenn er sieht, dass ich ihn verlasse.

Ich sagte Salaam zu Mala und ich muss zugeben, dass ich mich beim Verlassen des Hauses fragte, ob sie in der Zeit bis ich zurückgekommen wäre, bereits unser nächstes Kind gebären würde, da sie sich gerade im letzten Monat ihrer Schwangerschaft befand. (Wie es sich herausstellte, tat sie es nicht)

Unter normalen Umständen braucht man etwa 20 bis 25 Minuten um von meinem Zuhause zur Masjid Fazl zu gelangen, sodass ich mein Zuhause um 7:10 Uhr verließ, um rechtzeitig  zur Moschee zu gelangen. Allerdings war in der näheren Umgebung viel Verkehr, sodass ich 20 Minuten benötigte, um nur zur A3 zu gelangen, welche nur einige wenige Meilen von meinem Zuhause entfernt ist.

Ich gebe zu, dass ich in Panik geriet, mit der Besorgnis, mich nicht rechtzeitig vor Ort melden zu können. Ich betete ununterbrochen, für freie Straßen. Zum meinem Glück ging der Verkehr ab der A3 schneller voran, sodass ich wieder aufatmen konnte.

Um 7:50 Uhr kam ich schlussendlich in der Moschee an und beschloss, dass ich in Zukunft, wenn ich je wieder mit solchen Umständen konfrontiert werde, das Haus um einiges früher verlassen werde.

Abreise von der Moschee und kurzer Aufenthalt in Heathrow

HudhurABA und Khala Saboohi kamen genau um 8:15 Uhr aus deren Residenz. Nach einem von HudhurABA geleiteten stillem Gebet reiste die Qafila ab und begab sich mit den Autos nach Heathrow.

Als wir am Flughafen ankamen war es kurz nach 9 Uhr gewesen. HudhurABA wurde zur Windsor Suite begleitet, wo Er und Khala Saboohi sich für die nächste Stunde aufhielten, während der Rest von uns in einem nahe gelegenen Rezeptionsbereich warteten.

Ameer Sahib UK, Rafiq Hayat Sahib, war gekommen um HudhurABA am Flughafen zu verabschieden und so kam es, dass ich mit Ameer Sahib für die nächste halbe Stunde ins Gespräch kam und wir uns über die vor kurzem stattgefundenen Terroranschläge in Paris unterhielten.

Wir waren beide der Meinung, dass diese Attacken zu wachsenden antiislamischen Sentiments in Europa führen werden, jedoch waren wir auch hoffnungsvoll, dass sich durch die mediale Berichterstattung vielfältige Möglichkeiten für die Jamaat ergeben werden, um die wahren Lehren des Islams zu verbreiten.

Ein langer Flug!

Einige Minuten nach 10 Uhr wurden die Qafila Mitglieder durch einen kleinen separaten Sicherheits-Bereich, in die Windsor Suite geführt. Danach fuhren wir mit 3 Fahrzeugen direkt zum British Airways Flugzeug, mit welchem HudhurABA und die Qafila direkt nach Tokyo fliegen sollten.

Obwohl ich mich auf die Reise freute, war ich von dem 12-Stunden Flug weniger begeistert. Nach dem der Flieger für einige Minuten auf der Startfläche rollte, hob das Flugzeug -einige Minuten später als die planmäßige Abfahrtszeit von 10.45 Uhr- ab.

Ich hatte auf einen Platz am Gang gehofft, bekam aber letztendlich einen Fensterplatz mit Mubarak Zafar Sahib neben mir und jemand anderes zu seiner linken. Dies bedeutete, dass es ziemlich trickreich war aus meinem Sitz zu kommen, wenn ich wünschte meine Beine zu strecken oder auf Toilette zu gehen. Deshalb stand ich des gesamten Fluges hinweg nur einmal auf und betete, dass sich keine Thrombose bei mir entwickele.

Während des Fluges, versuchte ich mich mit den verschiedensten Aktivitäten zu beschäftigen. Als erstes las ich die Zeitung. Danach wurde uns ein kleiner Snack, bestehend aus Bretzeln und einem Getränk serviert. Anschließend schaute ich ein bisschen TV, bevor uns das Mittagsessen Chicken Teriyaki, gefolgt von Schokoladen-Mousse serviert wurde. Nach dem verrichten des Zuhr und Assr-Gebets, schlief ich für eine Weile.

So viele Aktivitäten vollendend, schaute ich auf die „Moving Map“ 1 , mit dem Gedanken bereits irgendwo in der Nähe Japans sein zu müssen. Umso größer war jedoch die Enttäuschung, zu sehen, dass wir weitere 9 Stunden vor uns hatten, bis wir unser Ziel erreichen würden.

Die ganzen Gebete eines Tages und eine alte Erinnerung

Aufgrund der 9 stündigen lokalen Zeitdifferenz zwischen Japan und dem Vereinigten Königreich, kam es dazu, dass wir die 5-Gebete eines ganzen Tages im Flugzeug verrichteten. Jeder von uns verrichtete seine eigenes Gebet in unseren eigenen Sitzen. Angefangen mit dem Zuhr und Asr Gebet, später dann das Maghrib und Isha Gebet und schlussendlich das Fajr Gebet kurz vor der Landung.

Während des Fluges, erinnerte ich mich an eine Begebenheit zurück, in der ich das Glück hatte, auf dem Nacht-Rückflug von HudhursABA Besuch in Los Angelos und West Kanada im Jahre 2013, sehr nah an HudhurABA zu sitzen.

Über den Großteil der Nacht blieb HudhurABA in Gebeten und dem Lesen des Heiligen Quran beschäftigt. HudhurABA schaute kein TV, obzwar Er von Zeit zu Zeit die „Moving Map“ überprüfte. HudhurABA behielt auch einige Lesematerialien mit sich und ich erinnere mich, wie Er ein bisschen Zeit damit verbrachte, die letzte Ausgabe von „The Review of Religions“ zu lesen.

Ankunft in Japan

Alhamdulillah ging der Flug sicher weiter und wie wir uns Japan näherten, sah ich aus dem Fenster blütenweise Wolken, ähnlich wie Watte, meilenweit ausgebreitet. Hier und dort konnte ich zwischen den Wolken, den Boden Japans, sowie einige Hochhäuser und Städte erkennen.

Das Flugzeug landete um genau 7:40 Uhr (17. November) auf dem Haneda Airport und als ich aus dem Flugzeug hinauskam, sah ich, dass HudhurABA und Khala Saboohi bereits ausgestiegen waren und auf einem „Buggy“ auf die weiteren Qafila-Mitglieder wartend, saßen. Ungeachtet der langen Reise, sah HudhurABA äußerst frisch aus. Ich, auf der anderen Seite, fühlte mich erschöpft, war aber auch erfreut, in Japan angekommen zu sein.

Nachdem wir alle ausgestiegen waren, gingen die meisten von uns zu Fuß zum Flughafenterminal hinüber, während HudhurABA und Khala Saboohi, von einem Flughafen-Bediensteten auf dem Buggy eskortiert wurden. Obwohl vor Ort Rollsteige 2 vorhanden waren, bevorzugten wir es zu Fuß zu gehen, angesichts der Tatsache, dass wir gute 12 Stunden des Fluges sitzend hinter uns hatten.

Nach dem erreichen der anderen Seite des Flughafens kamen wir zu einem Einreisebereich 3, in welchem unsere Pässe in kurzer Zeit abgestempelt wurden. im Anschluss wurde HudhurABA bis zum Eingang des Flughafens eskortiert, wo bereits der Sadr Jamaat Japan  und Missionary-in-charge, Anees Nadeem Sahib mit weiteren Mitgliedern der Jamaat wartete, um HudhurABA zu empfangen.

Es waren ebenfalls einige Ahmadis von Übersee angereist, eingeschlossen Imam Ataul Mujeeb Rashed Sahib, der vor seiner Versetzung nach London für einige Jahre als Missionar in Japan tätig war, um HudhurABA zu empfangen.

Halten des Blumenstraußes!

HudhurABA wurde mit ein Blumenstrauß von einem kleinen Ahmadi-Jungen beschenkt, welchen HudhurABA an Ahmad Bhai übergab. Da ich direkt neben Ihm stand, übergab Ahmad Bhai mir die Blumen und sagte mir, dass ich sie solange aufbewahren solle, bis wir im Hotel ankommen, in dem wir übernachten würden.

HudhurABA, Khala Saboohi und einige Mitglieder der Qafila betraten einen Aufzug. Nachdem Khala Saboohi mich sah, erkundigte Sie sich, wie der Flug gewesen war. Ich sagte Ihr, dass ich kaum geschlafen hatte und es mir so erschien, als ob der Flug extrem langsam verging.

Mich diesen großen Blumenstrauß halten sehend, lachte HudhurABA und sagte:

„Solch einen großen Blumenstrauß erhaltend, konntest du aufgrund deines Glücks und deiner Aufregung, nicht schlafen!”

Alle im Aufzug anwesenden lachten über HudhursABA Witz.

Ankunft im Hotel

Vom Flughafen aus fuhren wir direkt zum Hilton-Hotel in Odaiba, ein Gewerbegebiet innerhalb von Tokyo-City. HudhurABA wurde zum 12. Stockwerk begleitet, wo Sein Zimmer war. Auch der Rest der Qafila-Mitglieder wohnte im gleichen Stockwerk und ich hatte die Ehre mit Ahmad Bhai, der die ganze Reise über mein Mitbewohner war, im Zimmer direkt neben dem Zimmer von HudhurABA zu verbleiben.

Ich sah aus dem Fenster hinaus und ging auf einen kleinen Balkon und beobachtete die schöne Aussicht auf Tokyo. Die einzige Sache die ich nicht verstand, war eine große Nachbildung der Freiheitsstatue neben den zahlreichen Gebäuden und dem Ausblick aufs Ozean. Es schien, dass der amerikanische Einfluss allgegenwärtig ist und auch auf Japan zutrifft!

Nach dem Frühstück nutzten wir alle die Gelegenheit und ruhten uns für einige Stunden aus. Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, wie spät es war oder welchen Tag wir hatten, als ich aufstand. Glücklicherweise fühlte ich mich nach dem Duschen und Umziehen erholter und für den bevorstehenden Nachmittag bereit.

Besuch des Meiji-Schreins

HudhurABA wurde eingeladen den Meiji-Schrein zu besuchen, der sich im wohlbekannten Shibuya-Viertel befindet. Der Schrein ist ein schintoistisches Denkmal zum Gedenken an den Kaiser Meiji und seiner Frau, welche in Japan während des späten 19.Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert herrschten.

Kaiser Meiji war und ist fortwährend sehr verehrt in Japan, weil er während seiner Herrschaft revolutionäre Veränderungen herbeiführte und das Land in eine Weltmacht verwandelte. Folglich wurde nach seinem Tod, im Jahre 1912, in Zentral-Tokyo ein Schrein zu seinem Ehren errichtet, welcher 700.000 Quadratmeter Land bedeckt und aus einem immergrünen Wald aus 120.000 Bäumen besteht.

Viele weltliche Oberhäupter beginnen oft ihre Japan-Reise mit dem Besuch des Meiji-Schreins, sodass in den letzten Jahren unter anderem Persönlichkeiten wie der Dalai Lama, Präsident Obama, und Hillary Clinton  den Schrein besucht haben.

Nach einer 20 minütigen Fahrt durch Tokyo, in welcher wir am berühmten Tokyo Tower und der Rainbow Bridge vorbeigefahren sind, kam HudhurABA kurz nach 15 Uhr beim Meiji an und wurde von einem jungen schintoistischen Geistlichen, der seine traditionellen Gewänder trug, willkommen geheißen.

HudhurABA wurde auch von Hr. Dr. Mike Sata begrüßt, einem prominenten japanischen Geschäftsmann und engem Freund der Jamaat, der HudhurABA zuvor bereits zweimal in London getroffen hat und auch eine kleine Rede auf der Jalsa Salana UK 2010 gehalten hat.

Spaziergang durch den Waldbereich

Wir gingen für etwa eine halbe Meile durch den schönen Waldbereich. Der junge Geistliche agierte als Führer und informierte HudhurABA über die verschiedenen Besonderheiten des Schreins.

Es war ein überaus schöner Spaziergang und als wir an einigen ausgestellten lokalen Blumen vorbeigingen, holte HudhurABA sein Handy hinaus und fragte den Geistlichen, ob es Ihm erlaubt sei, einige Fotos zu schießen.

Nach dem die Erlaubnis erteilt wurde, schoss HuhdurABA einige Fotos mit Seinem eigenen Mobiltelefon. Ich bin mir sicher, dass die meisten Leute Fotos schießen würden, ohne jegliche Erlaubnis einzuholen, aber HudhursABA Respektstandard ist weitaus größer und so hielt Er sich zurück, bis er die Erlaubnis erhalten hatte.

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Wir gingen auch an einem Bereich vorbei, in welchem hunderte große Holzfässer aufeinander gestapelt waren.

Der Geistliche erklärte, dass die Fässer, obwohl sie jetzt leer sind, normalerweise zur Aufbewahrung von sake (Reisbranntwein) genutzt werden, eine Form des Weines, welcher in Japan gemeinhin viel getrunken wird. Solche Fässer sind oftmals außerhalb japanischer Schreine als eine Form der Dekoration aufgestellt.

Im Verlauf der nächsten Woche kam ich zur eigentlichen Erkenntnis, dass bedauerlicherweise Alkohol eine sehr markante und bedeutende Rolle in der Kultur und dem Leben der Japaner spielt. Vielmehr, hat mir HudhurABA erzählt, dass eine japanische Person, die Er getroffen hatte Ihm erzählte, dass das islamische Alkoholverbot ein großes Hindernis für den Beitritt Japans in den Islam sei.

Huzoor’s Respekt gegenüber anderen Ortsgebräuchen

HuzoorABA wurde dann zu einem großen, mit Wasser gefüllten, hölzernem Becken geführt. Es ist eine Tradition, dass die Gäste dort als Zeichen des Respekts ihre Hände waschen und ihren Mund ausspülen, als Mittel um sich selbst zu reinigen, bevor der Hauptschrein betreten wird.

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In einigen Aspekten schien das Ritual dem islamischen Konzept des Wudhus recht ähnlich zu sein. Folglich wusch auch HudhurABA als Zeichen des Respekts Seine Hände und spülte Seinen Mund am Becken aus.

Es war ein Beispiel dafür, wie HudhurABA die Traditionen und Gebräuche anderer respektiert, solange diese nicht in Widerspruch zu den Lehrern des Islams stehen.

HudhurABA verbreitet die Botschaft des Tauheed

HudhurABA wurde zum Hauptschrein geführt, wo Er vom Vice Chief Priest, Shigehiro Miyazaki, welcher in ganz Japan im höchsten Maße respektiert wird, begrüßt wurde. Er beschrieb die Möglichkeit HudhurABA als Gast zu haben als eine „große Ehre und Privileg“.

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Der Vice Chief Priester zeigte HudhurABA den Hauptgebetsbereich und betonte auch den Wald und die Vegetation am Schrein. Er sagte, dass dem schintoistischen Glaube zufolge die Natur ein Mittel  wäre, um Gott zu erreichen.

Sie sehen natürliche Elemente wie Wasser, Bäume oder die Luft als heilig an, sodass sie solche natürlichen Elemente zu ´Göttern´, bekannt als kami, ernannt haben.

Dies hörend antwortete HudhurABA, indem Er sagte:

“Wenn die natürliche Schönheit und Landschaft der Welt betrachtet wird, so erinnert dies uns an die Glorie des einen Gottes, der der Erschaffer des Universums ist. Alle Formen der Natur sind Zeichen Seiner Existenz.” 

Danach wurde HuhdurABA eingeladen eine Botschaft auf einem kleinen Stück Holz zu schreiben, welches Er, neben vielen weiteren Botschaften anderer Besucher des Schreins, an eine Wand hängte.

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In Seiner Botschaft, betonte HudhurABA erneut die Einheit Gottes und wie Allah die Quelle aller Formen der Natur ist, wobei Er sich auf die Sura Al-Nur, Vers 36 des Heiligen Quran bezog und schrieb:

“Allah ist das Licht der Himmel und der Erde.”

Bezüglich des Kaisers Meiji schrieb HudhurABA:

“Möge Allah den Kaiser Meiji für seine, in dem Land und auf der Welt, friedenschaffende Arbeit belohnen.”

Anschauen eines Videos beim Meiji

Hiernach wurde HudhurABA zu einem Saal innerhalb des Schreins geführt, wo der Vice Chief Priester HudhurABA formal in Japan willkommen hieß und eine kurze Einführung zum Meiji-Schrein gab.

Uns wurde ein 30 minütiges Video gezeigt, in dem das Leben des Kaisers Meiji detailliert beschrieben wurde, sowie die Konstruktion und die Ziele des Schreins erläutert wurden. Wir lernten, dass jedes Jahr rund 10 Millionen Menschen den Schrein besuchen,  um sich selbst zu reinigen und zu läutern. Die Neujahrszeit ist jedes Jahr der belebteste Zeitraum, mit über 3 Millionen Besuchern der Schreins.

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Während wir uns das Video ansahen, hörte ich HudhurABA Anees Sahib (Sadr Jamaat) fragen, ob das Video auch auf der Frauenseite gezeigt wird, wo sich Khala Saboohi befand. Die Tatsache, dass HudhurABA wünschte dieses Detail herauszufinden, illustriert einmal mehr HudhursABA Respekt für seine Frau und den Mitglieder der Lajna im Allgemeinen.

Alhamdulillah hatte sich der Besuch als äußerst interessant erwiesen. Von der Perspektive eines Besuchers war es faszinierend, die lokale japanische Kultur und den Glaube in Augenschein nehmen zu können.

Es war auch großartig zu sehen, wie HudhurABA die Einheit Gottes so klar und deutlich an einem Ort manifestiert hatte, an welchem das Konzept des Göttlichen anders als im Islam gelebt wird.

Dr. Sata’s nette Einladung

Gefolgt vom Besuch des Meiji-Schreins, wurde HudhurABA zum sehr schönen Meiji Kinenkan gebracht, ein Resort, welches von den Besitzern des Meiji-Schreins geführt wird. Es wird oft für Konferenzen oder Hochzeiten verwendet. Dort hatte Hr. Dr. Mike Sata ein Empfangsmahl zu Ehren HudhursABA organisiert.

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HudhurABA saß in der Mitte mit Dr. Sata zu Seiner Rechten, an einem langen, ovalen Tisch. Ich saß einige Plätze weiter links zwischen Munir Javed Sahib und Khawaja Qudoos Sahib.

Man konnte erkennen wie sehr Dr. Sata HudhurABA und die Jamaat respektierte. Dies wurde aus der kurzen Ansprache ersichtlich, die er vor dem Essen hielt. Er erklärte, wie er und seine Tochter im Jahre 2009 London besuchten und HudhurABA sie zum Abendessen eingeladen hatte. Er sagte, dass er insbesondere davon gerührt gewesen war, dass HudhurABA dafür gesorgt hatte, dass aus Respekt vor seiner japanischen Abstammung Sushi serviert wurde.

Ich erinnerte mich ebenfalls an diesen Empfang, da ich selbst die Ehre hatte, anwesend zu sein. Es fand im Guest House 41, gegenüber der Fazl Moschee, statt und ich erinnere mich, dass ich überrascht  war, dass HudhurABA um die zwei Stunden mit Dr. Sata verbrachte, obwohl Er so beschäftigt war.

Hudhurs Ansprache im Meiji Kinenkan

Im Anschluss von Dr. Satas Ansprache, sprach auch HudhurABA für einige Minuten.

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HudhurABA sagte.

“Ich erinnere mich, dass Dr. Sata 2013 in Japan zu mir kam, um mich zu treffen und dies jetzt ein weiteres Mal tut. Demnach folgt er unserer Tradition ‚einmal ein Freund, immer ein Freund‘ und ich hoffe und bete, dass diese Freundschaft auch in den kommenden Generationen weitergeführt wird.“

HudhurABA erwähnte auch, wie der Verheißene Messias (as) zu seinen Lebzeiten Seinen Wunsch ausdrückte, dass Ahmadi Muslime imstande wären, den wahren Islam in Japan zu verbreiten.

HudhurABA sagte, dass er gesehen hatte, dass die japanischen Leute von Natur aus gutmütig wären und Er so bete, dass diese Eigenschaft sie dazu befähige die wahren Lehren des Islams zu verstehen und zu akzeptieren.

Ein zehn-Gänge Menü!

Danach wurde uns für die nächsten 90 Minuten ein traditionelles japanisches Menü serviert. Als ich auf das Menü sah, war ich verblüfft zu sehen, dass es 10 Gänge gab! Von der Mehrheit der Gerichte hatte ich zuvor noch nie gehört und so war ich aufgeregt verschiedene Speisen zu probieren.

Uns wurden zwei verschiedene Suppen und verschiedene Formen von Meeresfrüchten, darunter der Speisefisch „Suggrundus meerdervoortii“, Aal, Meeresalgen und Krabbe, serviert. Auch wurde uns Sushi und kleine, quadratische Rinderstücke gebracht. Die meisten Speisen waren sehr gut, wenngleich ein oder zwei Gerichte meinem persönlichen Geschmack nicht entsprachen. Vor allem an der kleinen Portion Rinderfleisch, sowie den Tempura-Garnelen und dem Sushi erfreute ich mich sehr und genoss diese.

Es gab ein Gericht, dass ich ziemlich scheute zu probieren und unter jeglichen anderen Umständen hätte versucht es zu meiden – „Chinesische Weichschildkröten Suppe“! Ich war nicht darauf vorbereitet Schildkröte zu essen.

Als das Gericht kam, starrte ich für einige Minuten drauf. Das Schildkröten-Fleisch war zusammengeformt in einem eher großen Kloß und es wurde in eine Schüssel mit Suppe gelegt.

Ich war nicht sicher, ob ich mich traute es zu probieren. Dann aber sah ich zum Platz hinüber, auf dem HudhurABA saß und sah, dass HudhurABA es ziemlich zwanglos und mit Leichtigkeit aß.

Als ich dies sah, dachte ich mir, dass ich es auch probieren muss. Als ich dies tat, war ich angenehm überrascht. Es schmeckte eigentlich sehr gut. Es war geringfügig zäher als ich es gehofft hatte, jedoch war es in Sachen Geschmack sehr gut. Ich wäre bereit es nochmal zu probieren.

Später fragte ich HudhurABA über das Essen von Schildkröten und HudhurABA erzählte, dass Er kein Problem damit habe es zu essen und Er es sogar schon vorher in Pakistan gegessen hatte!

HudhurABA hat Freude an Meeresfrüchten und im Gegensatz zu anderen Menschen, die es vorziehen nur die gewöhnlichen Meeresfrüchte wie Weiß-fische oder Garnelen zu kosten, ist HudhurABA bereit alle Formen zu probieren.

Vielmehr sagte mir HudhurABA später in der Reise:

“Die japanischen Ahmadi Lajna Mitglieder lassen mir manchmal lokale, traditionelle Speisen zukommen, die sie für mich gekocht haben. Zum Beispiel haben sie mir einen Tag Oktopus-Suppe zukommen lassen!”

Ich fragte HudhurABA ob er es geschafft hat die Oktopus-Suppe zu essen und ob Er sie gemocht hat. Als Antwort ließ HuzoorABA verlauten:

“Ja – Ich genieße alle Formen von Meeresfrüchten!”

Essstäbchen & Wasabi

Uns wurden  Essstäbchen als Besteck ausgehändigt, die das Sicherheitspersonal und ich erfolglos versuchten zu verwenden.

Bei vielen Anlässen versuchten mir Leute zu zeigen, wie man die Essstäbchen benutzt, jedoch fehlte mir die Geduld und so kehrte ich nach kurzer Zeit zu Gabel und Messer zurück.  Das gleiche galt auch für diesen Anlass, da ich nach einigen Minuten des Versuchens, den Kellner rief und nach westlichem Besteck fragte.

Zwischendurch  blickte  ich zu HudhurABA hinüber und sah, dass Er zu gewissen Zeiten die Essstäbchen benutzte!  Anscheinend schien es, dass HudhurABA mehr Erfolg mit den Essstäbchen hatte als ich.

Als ein Teller mit Sushi serviert wurde, drehte sich Munir Javed Sahib zu mir und sagte, dass die grüne Wasabi Paste extrem scharf sei. Ich probierte es und es war viel schärfer, als das Wasabi, dass ich in England probiert hatte. Diese Konversation hörend, sagte Humayun Sahib, dass die Chilis, die die Pakistanis essen viel schärfer seien und Wasabi damit verglichen nichts wäre.

Qudoos sahib erwiderte, dass wenn es so mild sei, Humayun Sahib doch bitte eine ganze Portion Wasabi auf einmal essen solle. Humayun sahib antwortete „Kein Problem“, und nahm plötzlich das ganze Wasabi in seinen Mund.

Die Situation beobachtend, konnte ich mein Gelächter nicht stoppen, sodass Tränen aufgrund des Lachens aus meinen Augen flossen. Zunächst behauptete Humayun Sahib weiterhin, dass das Wasabi ganz und gar nicht scharf sei und es ihm gut ginge. Aber ich bin mir sicher, dass der Nachgeschmack ihn getroffen hat! Tatsächlich sah ich in den nächsten Minuten, dass er jede paar Sekunden Wasser trank, sodass sein Glas bald leer war und er den Kellner dringend nach mehr Wasser fragte.

Alhamdulillah, beide Veranstaltungen, der Besuch des Meji-Schreins und das nachfolgende Abendessen waren äußerst amüsant.

Fortsetzung folgt…

Fußnoten

  1.  Digitale Flugkarte auf dem Bildschirm, welche den aktuellen Standort des Flugzeugs mitteilt
  2. sich fortbewegende Fußgängerwege
  3.  immigration area