Muslimische Feder

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Gehört der Islam zu Deutschland?

Gehört der Islam zu Deutschland?

Der neue Bundesinnenminister Horst Seehofer ist gleich zu Beginn seiner Amtszeit mit Aussagen zum Islam angeeckt. Deutschland sei durch das Christentum geprägt, dazu gehören der freie Sonntag, kirchliche Feiertage und Rituale wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten. Daher sagt Seehofer: „Nein. Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Der Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ war durch den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff und seine Rede zur Deutschen Einheit im Jahr 2010 bekannt geworden und hatte immer wieder zu Diskussionen geführt.1

Zum wiederholten Male sorgt die Islam-Debatte in Deutschland für regen Gesprächsstoff. Gehört der Islam als Religion zu Deutschland? Entspricht der Islam den Wertvorstellungen des Abendlandes? Inwiefern, greift der Islam als Religion die menschlichen Werte in Deutschland an? Liegt es vielleicht auch nur an der mangelnden Aufklärung über die wahren und friedvollen Lehren des Islams?

Die heutige turbulente Zeit ist sehr stark von großer Aufruhr und Unruhen geprägt. Scheinheiligkeit, Habgier, Diebstahl, Menschenrechtsverletzungen, Betrug, Treulosigkeit sowie das Fehlen gegenseitigen Respekts sind zum Markenzeichen der modernen Gesellschaft geworden. Die Grundlagen für den wahren Frieden sind kaum noch vorzufinden.

Die islamische Lösung für einen gesellschaftlichen Frieden

Frieden kann nur auf einem soliden Fundament aus Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Integrität erwachen. Ohne Ehrlichkeit und Gerechtigkeit werden keine Lösungsansätze erfolgreich sein. Auf eine Weise wird der Frieden untergraben durch bestehende Frustrationen und Ressentiments auf der gesamten Welt. So gibt es in allen Teilen der Welt Konflikte und Gewalt, sei es nun im Namen des Islam oder auch nicht. Im Bezug auf den Islam sehen wir heutzutage eine völlig verzerrte und falsche Darstellung der islamischen Lehren.

Zur Etablierung des Friedens und wahrer Gerechtigkeit ist es essentiell, die Gefühle und religiösen Bräuche aller Menschen zu wahren. So sehen wir aus dem herausragenden Lebensbeispiel des Heiligen Propheten MohammadSAW, dass er einst, um die religiösen Gefühle eines jüdischen Mannes zu wahren, Partei für einen Juden ergriff, nachdem dieser von einer Auseinandersetzung mit einem Muslim berichtete. Um die Gefühle der jüdischen Person zu schonen, hat der Heilige ProphetSAWden Muslim zurechtgewiesen, indem er ihm sagte, er solle nicht den Anspruch erheben, dass der

Heilige ProphetSAWMosesASüberlegen wäre, obwohl er wusste, dass er selbst das letzte gesetzbringende Buch gebracht hatte. Dies ist die Art und Weise wie sich der Heilige ProphetSAWum die Gefühle anderer kümmerte und Frieden in der Gesellschaft etablierte.2





Zweifellos gibt es eine Minderheit sogenannter Muslime, die sich völlig konträr zu den islamischen Lehren verhalten und dadurch nur Unbehaglichkeit in den Herzen anderer Menschen auslösen. Extremisten folgen nicht den Lehren des Heiligen Propheten MohammadSAW. Dieser hat nämlich der Welt einen kompletten Kodex von Anweisungen und Verhaltensregeln für dieses materiell beeinflusste Zeitalter hinterlassen. Die islamische Lehre beinhaltet eine Botschaft des Friedens, der Liebe und Versöhnung für ein harmonisches Miteinander. Frieden in der Gesellschaft ist ein wechselseitiger Prozess und kann nur etabliert werden, wenn alle beteiligten Parteien zusammenarbeiten.

„Wir sind alle Deutschland“

Die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Gemeinde sind Bannerträgern und die Verkörperung der wahren Lehren des Islams. Sie sind stets darum bemüht Gerechtigkeit, Fairness und Ehrlichkeit in ihren Handlungen zu verfolgen. Jene Ahmadi Muslime, die sich hier niedergelassen haben, lieben ihre Heimat und wünschen für sie stets den Fortschritt. Es ist nicht nur die moralische Pflicht eines jeden Ahmadi Muslim, der nach Deutschland immigriert ist und in die deutsche Nation aufgenommen wurde, sondern darüber hinaus auch seine religiöse Verpflichtung, seinem Land gegenüber loyal und ergeben zu sein. So starteten die engagierten Mitglieder die Kampagne „Wir sind alle Deutschland“ um ihren nicht-muslimischen Mitbürgern zu vermitteln, dass die Ahmadi-Muslime im Einklang mit ihren Glaubenssätzen sich zu Deutschland bekennen und ihren Beitrag für die Schaffung des Friedens weltweit leisten.

Auf der Grundlage der Menschlichkeit, unabhängig von den unterschiedlichen Hintergründen, sind alle Menschen miteinander verbunden und deshalb vereint. Alle Menschen und alle Organisationen müssen sich gemeinsam bemühen, menschliche Werte zu wahren und danach streben, die Welt, in der wir leben, zu einem besseren und harmonischeren Ort zu machen. Wenn also menschliche Werte und Menschenrechte in einem Land oder einer Region nicht geachtet werden, gedeiht der Nährboden für Spaltungen in der Gesellschaft.

Ein fundamentales Prinzip des Islam ist, dass Wort und Tat einer Person niemals irgendeine Form von Doppelmoral oder Heuchelei aufweisen dürfen. Wahre Loyalität erfordert eine Beziehung, die auf Ehrlichkeit und Integrität aufbaut. Das, was eine Person nach außen sichtbar macht, muss den inneren Werten gleichen. Der einzige Weg um Frieden zu sichern, lautet, dass die Welt Pfade der Demut und der Gerechtigkeit einschlägt. So heißt es im Heiligen Koran:

„O die ihr glaubt! Seid standhaft in Allahs Sache, bezeugend in Gerechtigkeit! Und die Feindseligkeit eines Volkes soll euch nicht verleiten, anders denn gerecht zu handeln. Seid gerecht, das ist näher der Gottesfurcht. Und fürchtet Allah; wahrlich, Allah ist kundig eures Tuns.“ 3

Der Islam fordert die Muslime auf, sich von allen Dingen fernzuhalten, die unerwünscht sind und zur Rebellion führen. Ein wunderschönes und herausragendes Merkmal des Islam ist, dass er die Aufmerksamkeit nicht bloß auf den Höhepunkt äußert gefährlicher Entwicklungen lenkt, sondern vor all den kleineren Dingen warnt, die die Menschheit auf einen Pfad führen können der gefährlich ist. Gemäß seinem Versprechen hat Allah den Begründer der Ahmadiyya Muslim Jamaat, seine Heiligkeit Mirza Ghulam Ahmadraals den Verheißenen Messias entsandt. So sagte er einmal:

„Die Aufgabe, mit welcher Allah mich beauftragt hat, besteht darin, dass ich jene Ruhelosigkeiten beseitige, die die Beziehung zwischen Gott und Seinen Geschöpfen schädigen, und dass ich die Beziehung von Liebe und Aufrichtigkeit zwischen ihnen wieder erneuere. Durch die Verkündigung der Wahrheit und das Beenden religiöser Konflikte soll ich Frieden schaffen und die göttlichen Wahrheiten verkünden, die die Augen der Welt nicht sehen.“ 4

Es ist eine Vortrefflichkeit des Islams, dass er Muslimen lehrt, alle guten Dinge anzunehmen, so dass kein Zweifel bestehen kann, ob ein Muslim sich in jede Form einer Gesellschaft integrieren und in ihr leben kann. Wenn jemand etwas Gegensätzliches tut, ist er zwar dem Namen nach ein Muslim, aber kein Anhänger der wahren Lehren des Islams.

Die Botschaft und die Lehren des Islam sind die Liebe, Zuneigung, Güte und der Frieden. Die Liebe zum eigenen Land ist ein notwendiger Teil des Glaubens, da der Heilige Prophet Mohammadsaw, diese nachdrücklich forderte und lehrte.

Anstatt für Hass und Feindschaft sollten wir gemeinsam für ein gegenseitiges Verständnis und für den Frieden werben.Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist die Fahnenträgerin von Frieden, Versöhnung und Harmonie, weshalb unser Motto auch lautet „Liebe für alle, Hass für keinen“.

Fußnoten

  1.  rp-online.de
  2. Broschüre: „Können sich Muslime in die westliche Gesellschaft integrieren?“
  3. Heiliger Koran (5:9)
  4. Ruhani Khazain, Lecture Lahore, Bd. 20, S.180 – Essence of Islam, Vol. 4, p. 111